In der Zürcher Bäckeranlage trifft steigender Crack-Konsum auf Sorgen der Anwohner. Die Stadt reagiert mit verstärkter Polizeipräsenz und einem neuen Konsumraum, um Sicherheit und Unterstützung für Betroffene zu gewährleisten.

Zürich 

Steigende Crack-Problematik in Zürichs Bäckeranlage

Zwischen Polizeipräsenz und Sozialarbeit

Die offene Drogenszene in Zürich, insbesondere der Konsum von Crack, hat in den letzten Jahren zunehmend Besorgnis ausgelöst. In der Bäckeranlage, ein öffentlicher Park im Kreis 4, finden sich täglich bis zu 40 Drogensüchtige wieder, die Crack konsumieren. Dabei geschieht dies inmitten einer Stadt, umgeben von Wohnhäusern, Schulen und Spielplätzen, was bei Anwohnern und Eltern Sorgen und Unbehagen auslöst.

Die Droge Crack ist eine Form von Kokain bei der Natron beigemischt wird und mittels einer Pfeife oder aufgekocht auf einem Löffel, inhaliert wird. Dabei ist die Wirkung deutlich kürzer als herkömmliches Kokain und führt auch zu einer sehr starken psychischen Abhängigkeit.

Beim Betreten der Bäckeranlage wird man sofort mit einer Mischung aus Geräuschen umgeben. Kinder spielen auf dem nahegelegenen Spielplatz, während gleichzeitig das leise Murmeln und das gelegentliche Husten der Crackkonsumenten zu hören ist. Diese Kontraste schaffen eine gespannte Atmosphäre, die sowohl lebendig als auch bedrückend wirkt.

Der Konsum inmitten von Wohnhäusern und Schulen bringt viel Angst und Unsicherheit. Anwohner. Die Sichtbarkeit und die Abfälle des Konsums führt zu starker Besorgnis unter den Anwohner und auch den Eltern.
Auch hat der öffentliche Konsum zur Folge, dass die Konsumente der Droge als Bedrohung wahrgenommen werden. Das führt zu einer weiteren Isolation der Betroffenen und erschwert den Zugang der Süchtigen zu den notwendigen Hilfsangeboten.
Zudem wird die Bäckeranlage zunehmend als unsicherer Raum wahrgenommen. Die Bäckeranlage war einst ein Ort für Familien, Kinder und Jugendliche. Das führt langfristig dazu, dass die Bäckeranlage gemieden wird und zu einem „Ghetto“ wird. 

Um all diese Probleme in den Griff zu kriegen, hat die Polizei Zürich ihre Polizeipräsenz erhöht. Dabei soll es das Sicherheitsgefühl der Anwohner stärken und auch den Drogenhandel unterbinden. Dies soll dazu beitragen, dass die Situation nicht noch weiter eskaliert.
Auch sind Sozialarbeiter aktiv im Austausch mit den Drogenabhängigen und versuchen ihnen Anlaufstellen zu vermitteln.
Zudem hat die Stadt Zürich auf der Kasernenwiese eine provisorische Kontakt- und Anlaufstelle für Drogenabhängige eingerichtet. Hier könne Drogenabhängige ihre Drogen mit sauberem Besteck konsumieren und nicht in Gefahr laufen, krank zu werden oder ausgeraubt zu werden. Auch können Drogenabhängige mit Putz-, Koch- und Thekendienst einen kleinen finanziellen Zustupf verdienen, pro Stunde verdienen sie sechs Franken. Dies soll dazu beitragen, eine offene Drogenszene zu verhindern.

Das alles führt zu einer Herausforderung der Drogenpolitik in der Stadt Zürich, die eine Anpassung erdordert. Die Stadt muss innovative Lösungen finden und umsetzen, wie der Konsumraum auf der Kasernenwiese, um sowohl den Bedürfnissen der Drogenabhängigen sowie den Anwohner gerecht zu werden und um das öffentliche Sicherheitsgefühl wiederherzustellen.

 

Borchard Anne, Crack-Konsum in Zürcher Bäckeranlage, in: UZH, 28.05.2024, https://www.uzh.ch/blog/ebpi-gesund/2024/05/28/crack-konsum-in-zuercher-baeckeranlage/, abgerufen am: 30.09.2024.

In Zürich geht die Sorge über eine neue offene Drogenszene um, in: SRF, 22.08.2024, https://www.srf.ch/news/schweiz/drogenprobleme-in-der-stadt-in-zuerich-geht-die-sorge-ueber-eine-neue-offene-drogenszene-um, abgerufen am: 30.09.2024.

Steiner Ralph, Experten zu Crack-Konsum in der Schweiz: «Solches Hochschaukeln lange nicht mehr gesehen», in: Watson, 17.09.2024, https://www.watson.ch/schweiz/wissen/490970767-crack-konsum-in-der-schweiz-suchtmediziner-thilo-beck-ordnet-ein, abgerufen am: 30.09.2024.

Garne, Jigme und Bost, Sabine, Stadt will mit Containerdorf offene Drogenszene verhindern, in: Tagesanzeiger, 15.22.2023, https://www.tagesanzeiger.ch/neuer-konsumraum-in-zuerich-stadt-will-mit-containerdorf-offene-drogenszenen-verhindern-457593339196, abgerufen am: 30.09.2024.

Herzog Stéphane, Crack-Schock in Schweizer Städten, in: swissinfo, 21.03.2024, https://www.swissinfo.ch/ger/leben-und-altern/crack-schock-in-schweizer-st%C3%A4dten/73952624, abgerufen am: 30.09.2024.

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